Teil 8 Werkzeug, um einen Riss zu stabilisieren

 

 

 

 

Voraussetzung ist, dass eine Rosette das Greifen durch das Schall-Loch verhindert. In der Verzierung des Schall-Lochs müssen allerdings Lücken sein, durch die das Reparatur-Plättchen passt.

 

 

 

 

 

Die Reihenfolge des Vorgehens ist folgende: Nach dem Bohren wird das Ende der knotenlosen Saite in das Innere des Instruments gesteckt und durch das Schall-Loch wieder heraus bugsiert. Dann wird das Reparatur-Plättchen aufgezogen, und die Saite bekommt zum Beispiel mit einer Schlaufe oder einer Mutter einen Abschluss-Knoten. Im leichteren Falle kann das mit einem Schlitz versehene Plättchen auf die dünne Saite aufgefädelt werden, sicherer ist es, auch das Plättchen zu durchbohren, die Saite muss nach Beendigung der Reparatur auf jeden Falll mit der Zange durchgeknipst werden, wobei der Knoten in das Innere fällt. Nun wird die Mechanik angezogen und das mit Leim versehene Plättchen von unten durch Zug gegen den Riss gezwungen, so wie mein Modell-Foto es zeigt.

 

 

Noch ein Wort zu den Rissen in der Decke. Anders als heute sind die Decken nicht aus Sperrholz, sondern massiv. Sie reißen mit den Jahrzehnten. Eine aufwendige Möglichkeit, sie zu reparieren, die sich dennoch lohnt, ist, das Schall-Loch mit einem ganz dünnen Sägeblatt auszusägen (s.o.) so dass man mit der Hand durch es hindurch auf die Rückseite der Risse dünne gesperrte Holzplättchen leimen kann. Das ist eine sehr gute Methode. Die Fuge bleibt in der Regel sichtbar. Auf ihr verreibe und in sie drücke ich (am besten mit der Fingerkuppe) Holzleim, dem ich mikroskopisch kleinen Holzstaub (aus dem Auffangsack des Schleifers) beimische.