11.1 Auseinander klaffende Späne der Instrumenten-Muschel leimen.

 

Einer der häufigsten Defekte ist, dass die Späne der Muschel auseinander klaffen, der Leim hat sich gelöst. Eine richtige Reparatur müsste von außen und innen erfolgen. Sofern das nicht möglich ist, kann ich folgende provisorische Reparatur empfehlen.

 

 

 

Es gibt Risse, wo die Späne so gut zueinanderpassen, sich also nicht entgegengesetzt verformt haben, so dass ich den ganzen Riss mit einem Arbeitsgang leimen kann. Dabei drücke ich in die Fuge kräftig und ausgiebig Leim und zwinge sie mit durchsichtigem (4 cm breitem) Klebeband zusammen, durchsichtig, damit ich sehe, wie gut die Späne sich aneinander schmiegen..

 

 

 

Falls die nebeneinander liegende Späne sich anders verformt haben, überprüfe ich, auf wie viele Zentimeter der Spalt mit der Hand bequem zusammengedrückt werden kann und markiere dünn mit Bleistift. In diese Zentimeter drücke ich Holzleim Ponal oder noch besser Timebond (ein amerikanischer Leim). Auch jetzt zwinge ich diese paar Zentimeter mit durchsichtigem (4 cm breitem) Klebeband zusammen und kann sehen, wie gut die Späne sich aneinander schmiegen. So verfahre ich die nächsten Zentimeter. das erste Klebeband darf durchaus noch drauf bleiben.

 

 

 

Beim Ablösen des Klebebands erhitze ich mit Föhn das Band, um Lackabrisse zu vermeiden. Der herausquellende Leim geht mit Wasser und leichtem Reiben ab.

 

 

 

Es gibt einen Fall, der häufiger und so zu beschreiben ist: Vor mir liegt in Längsrichtung der Bauch mit den getrennten Spänen. In der entfernten Hälfte ist zum Beispiel der rechte Span liefer als der linke, in der mir näheren Hälfte dagegen hat der gleiche rechte Span sich verbogen und ist höher als der linke. In dem Fall kann eine dünne Klinge helfen, die in den Spalt der mir näheren Hälfte eingehakt wird und durch Kippen den rechten Span niederdrückt, so dass dieser sich gleichzeitig in der entfernten Hälfte hoch biegt und sich der gewünschten Position annähert, und sei es nur auf der Länge von 2 Zentimetern. Nun fixiere ich die Klinge mit Klebeband so auf der Decke, dass diese Stellung beibehalten wird, und gehe zum Leimen über.

 

 

 

Falls die Späne mit dem angezogenen Klebeband nicht in ihre gewünschte Position zu zwingen sind, helfen nur elastische Expander-Riemen, Klemmen mit enormer Ausladung oder das im Kapitel 1,2 vorgestellte Gerüst.

 

 

 

 

11.2. Die Schlitze im Sattel sind mit der Zeit zu tief eingeschnitten

 

Die Skizze zeigt in Bild 1 und 2, worum es geht. Mit einer kleinen Vierkantfeile vertiefe ich zunächst die Schlitze und glätte sie, so dass eine rechteckige Kante Holz – z. B. ein Streichholz - gut passt und zu verleimen ist ( 3, 4 und 5). Nachdem (6) der Sattel wieder abgeschliffen ist, kann mit Messer oder der gleichen Feile ein neuer passender Schlitz (Bild 9) geschnitten werden.

 

 

11.3 Die Saiten – besonders die dünnen e und h – flitschen aus ihrer Befestigung

 

Es gibt mehrere Abhilfen.

 

Ein einfacher Knoten reicht nicht, deshalb den Knoten doppeln, d.h. vor dem Führen durch die Schlaufe einmal (mehrmals) zusätzlich um die Saite wickeln

 

 

Drei Knoten machen wie im Bild gezeigt. Alle drei Knoten kommen auf eine Stelle.

 

 

 

Den Stecker mit Tesa, Tesakrepp, Isolierband, selbstklebendem Papier umwickeln.

 

 

 

Das Loch im Steg verkleinern wie gezeigt, nämlich das Loch auf 6 mm aufbohren, mit eingeleimtem Holzdübel aus dem Handel gänzlich verschließen,dann 1 mm kleiner aufbohren

 

 

 

 

11.4. Mechanik defekt, das Schneckengewinde greift nicht

 

Vielleicht schon mal erlebt. Das Höher-Stimmen gelingt zunächst, dann plötzlich bei größerem Saiten-Zug springt das Schneckengewinde aus dem Zahnrad heraus. Falls die Mechanik nicht völlig demoliert ist, kann die folgende Zeichnung einen möglichen Grund erklären. Ein Knick im Blech der Mechanik kann der Grund sein.

 

 

Ausbau der Mechanik und eine Behandlung mit Zange und Hammer kann Abhilfe schaffen.