Historische Instrumente

 

Die von Max Erben gespielte französische Radleier und das Vogesenepinett sind für Ohr und Auge eine Überraschung. Bei der Rad- oder Drehleier versetzt ein ständig in Rotation gehaltenes Holzrad mehrere Saiten in Schwingung. Mit einer Klaviatur spielt die linke Hand eine Melodie. Typisch für den Klang der Radleier sind die am Rad dauernd anliegenden und immer gleich klingenden Saiten (Bordune), die der Musik einen sehr meditativen Charakter verleihen.

Die Drehleier ist ab dem 12. Jahrhundert in ganz Europa nachgewiesen, in Zentralfrankreich ist sie aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert zu einem Begleitinstrument für den Tanz geworden, wobei eine besondere Technik entwickelt wurde, bei der man durch geschicktes ruckweises Drehen der Handkurbel mit einem durchdringenden Schnarren den Tänzern den Rhythmus gibt.

Das Vogesenepinett ist eine Art Tischzither von sehr einfacher Form und Bauart, den alpenländischen und uns bekannten Zithern durchaus ähnlich. Bei der in den Vogesen geübten Spieltechnik wird die Melodie nur auf zwei Saiten gespielt, weitere Saiten werden immer gleichklingend angeschlagen. Der Apalachen-Dulcimer ist die heute noch in den USA gespielte spezielle äußere Form der im Prinzip gleichen europäischen Zither, die durch die Auswanderer dorthin gelangt ist.